Dr. Paul Dennison kombinierte bereits früh kinesiologische Methoden mit Bewegungsabfolgen („Brain Gym“), weil er beobachtet hatte, dass Kinder mit Lernproblemen oft unter physischen Wahrnehmungsproblemen litten und motorische oder koordinative Schwierigkeiten aufwiesen. So können sie z.B. Überkreuzbewegungen oft gar nicht oder nicht ohne Anstrengung durchführen, und er war der Auffassung, dass ihr ganzes System dadurch blockiert war. Durch die nach ihm benannte „Dennison-Lateralitätsbahnung“. versuchte er, diese Blockade im Körper, aber auch im Gehirn zu lösen, und eine verbesserte Integration der rechten und linken Gehirnhemisphäre zu ermöglichen. Wenn Kinder beispielsweise nicht gekrabbelt sind, fehlt ihrem Körper die Erfahrung, eine Überkreuzbewegung durchführen zu können. Mit der Lateralitätsbahnung wird versucht, diese Erfahrung nachzuholen und das Ungleichgewicht zu beheben. Weitere mögliche Probleme, die auf eine mangelnde Integration beider Gehirnhälften hinweisen können:
- Rechts / links wird verwechselt
- ei/ie oder die Buchstaben p/b/q/d werden verwechselt
- unschöne Schrift, verkrampfte Schreibhaltung
- Probleme beim Überkreuzen der Körpermittellinie (auch beim Schreiben und Lesen)
- keine oder auffällige Krabbelphase in der frühen Kindheit
- Koordination von rechter und linker Körperhälfte mühsam oder gelingt nicht
Da beim Lesen und Schreiben die Überkreuzung der Mittellinie sehr wichtig ist und auch die Hand-Augen-Koordination eine große Rolle spielt, kann die „Lateralitätsbahnung“ bei Lernstörungen oder Konzentrationsproblemen oft viel bewirken. Dazu werden Überkreuz- und homolaterale Bewegungen abwechselnd durchgeführt und mit Augenbewegungen und Zählen oder Summen verschiedene Gehirnbereiche gleichzeitig aktiviert. Diese Bewegungen sollten im Rahmen von „Hausaufgaben“ weiter geübt werden, um die Integration zu verbessern.